Gemeinsame Studienfahrt nach Freiberg
"Terra mineralia" - Mariendom – Stadtbesichtigung - "Freiberger Eierschecke"
Am 12. Oktober 2019 starteten 60 Teilnehmer aus Abertham/Abertamy, Schwarzenberg, Aue und Lößnitz zu einer Exkursion nach Freiberg. Gegen 9.30 Uhr kamen wir vor dem Schloss Freudenstein bei herrlichem Sonnenschein an.
Das Schloss beherbergt die Ausstellung von Mineralien der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. 3500 Mineralienfunde aus aller Welt wurden in 60-jähriger Tätigkeit von privaten Sammlern, vor allem Frau Dr. Dr. h.c. Erika Pohl-Ströher, erworben und der Universität als Dauerleihgaben übergeben. Die Sammlung ist für jeden interessierten Laien sehenswert und orientiert sich an den Fundorten, den Kontinenten Amerika, Afrika, Asien und Europa. Zwei besondere Höhepunkte in der Ausstellung sind die "Dunkelkammer", in der durch verschiedene Bestrahlung ganz normal anmutende Steine in unterschiedlichen Farben aufleuchten, und die Schatzkammer, in der auch Meteoriten sowie Mineralien vom Mond und Mars präsentiert werden.
Nach der schönen aber auch anstrengenden Besichtigung war es Zeit, sich an einen Tisch zum Mittagessen zu setzen. In der nahen Gaststätte konnten wir aus original-tschechischen Speisen und Getränken auswählen.
Um 15.00 Uhr waren wir zur Besichtigung in den Freiberger Dom St. Marien eingeladen. Zu Beginn hörten wir zwei Stücke, auf der großen Sibermannorgel. Besonders die Musik von J. S. Bach füllte den Dom mit wunderbaren Klängen aus. Unsere Führerin erklärte uns die wichtigsten Kunstwerke, die Symbolik von Bergmannskanzel und Tulpenkanzel, die reich verzierte Begräbniskapelle, die weltberühmte Goldenen Pforte und den restaurierten Kreuzgang.
Anschließend führte uns Eva-Maria Hommel, die die Exkursion in Freiberg vorbereitet hatte, in tschechischer und deutscher Sprache an einige wichtige Gebäude der Stadt bis zum Oberen Markt mit Rathaus und schönen Bürgerhäusern.
In einem der Cafés konnte man anschließend auch noch ein Stück "Freiberger Eierschecke" (geschützter Markenname) probieren. Ich habe gekostet - köstlich!! Die Freiberger Eierschecke wird auf einem Hefeteig gebacken. Der Belag besteht natürlich aus Eiern, viel Butter, viel Zucker, Rosinen und einigen Mandelscheibchen. Wichtig ist, dass der Belag nur solange gebacken wird, dass er noch etwas "laufrig" ist. Im Gegensatz zur sächsischen Eierschecke fehlt die Quarkschicht, weil die Freiberger im 13. Jahrhundert den Quark für den Quarkmörtel beim Bau ihrer Stadtmauer brauchten!?
Die Teilnehmer vom Deutsch-Tschechischen Kulturverein Potok e.V., dem Erzgebirgsverein Abertamy und dem Kulturbund e. V. Aue -Schwarzenberg danken allen, die bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Exkursion geholfen haben. Finanziell gefördert wurde diese Exkursion durch den Deutsch-tschechischen Zukunftsfonds.
Harald Keßler